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EVP sagt Nein zur Anti-Menschenrechts-Initiative

Die EVP hat letzte Nacht im Natio­nal­rat zusam­men mit allen Frak­tio­nen aus­ser der SVP deren Volks­in­itia­tive «Schwei­zer Recht statt fremde Rich­ter» dem Volk ohne Gegen­vor­schlag zur Ableh­nung emp­foh­len. «Diese Initia­tive schwächt unser Land, unse­ren Wirt­schafts­stand­ort und unsere Men­schen­rechte», betonte Natio­nal­rä­tin und EVP-Präsidentin Mari­anne Streiff in ihrem Votum vor dem Rat.

«Wenn wir diese Initia­tive anneh­men, lau­fen wir Gefahr, dass die Schweiz künf­tig Bestim­mun­gen der Euro­päi­schen Men­schen­rechts­kon­ven­tion (EMRK) sys­te­ma­tisch nicht mehr anwen­den kann», warnte Mari­anne Streiff vor dem Rat. Dies könnte zum Aus­schluss aus dem Euro­pa­rat füh­ren und wäre fak­tisch eine Kün­di­gung der EMRK. Die Schweiz würde sich als Hüte­rin der Men­schen­rechte voll­kom­men unglaub­wür­dig machen und die euro­päi­schen Min­dest­stan­dards für Men­schen­rechte schwä­chen.

Gegen die Men­schen­rechte aller Schwei­ze­rin­nen und Schwei­zer

«Und viel mehr noch: Wir schwä­chen sogar die Rechte jedes ein­zel­nen von uns allen. Ob es sich um die Rechte unse­rer Kin­der oder unse­rer Senio­ren und Senio­rin­nen han­delt oder um die unse­rer Arbeit­neh­me­rin­nen und Arbeit­neh­mer. Ob Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten oder Medi­en­schaf­fende, ob Men­schen mit Behin­de­run­gen oder unter­schied­li­chen sexu­el­len Ori­en­tie­run­gen, ob Men­schen mit oder ohne reli­giöse Über­zeu­gun­gen – wir alle ver­lie­ren, wenn diese Initia­tive ange­nom­men würde», machte Mari­anne Streiff deut­lich.

Gegen die Schweiz als ver­läss­li­chen inter­na­tio­na­len Part­ner

Zudem schwächt die Initia­tive die Schweiz, in dem sie deren inter­na­tio­nale Ver­pflich­tun­gen andau­ernd in Frage stellt und so die Schweiz ihr Anse­hen als ver­läss­li­cher und sta­bi­ler Part­ner ver­lie­ren würde. Streiff bezeich­nete die­sen bewuss­ten Konfrontations- und Kol­li­si­ons­kurs mit den inter­na­tio­na­len Ver­trags­part­nern als «höchst ris­kant und nicht ziel­füh­rend».

Gegen den Schwei­zer Wirt­schafts­stand­ort

Die Initia­tive ver­ur­sacht aus­ser­dem grosse Rechts­un­si­cher­heit und gefähr­det damit die Rechts- und Pla­nungs­si­cher­heit, die für den Wirt­schafts­stand­ort Schweiz exis­ten­zi­ell wich­tig ist. Sie übt zudem Kün­di­gungs­druck auf die Bila­te­ra­len Ver­träge aus.  

Die Initia­tive will, dass die Schweiz völ­ker­recht­li­che Ver­träge, die im Wider­spruch zur Ver­fas­sung ste­hen, neu ver­han­delt und «nöti­gen­falls» kün­digt. Fer­ner hät­ten für das Bun­des­ge­richt und andere Schwei­zer Behör­den nur noch die­je­ni­gen völ­ker­recht­li­chen Ver­träge Gül­tig­keit, die dem Refe­ren­dum unter­stan­den. Damit hält sie die Behör­den an, sich über beste­hende ver­trag­li­che Ver­pflich­tun­gen hin­weg­zu­set­zen.

Für Aus­künfte:

Mari­anne Streiff-Feller, Par­tei­prä­si­den­tin und Natio­nal­rä­tin: 079 664 74 57
Domi­nik Währy, Gene­ral­se­kre­tär:
079 688 05 55
Dirk Mei­sel, Lei­ter Kom­mu­ni­ka­tion: 079 193 12 70