Der Nationalrat als Erstrat will das Gentech-Moratorium um weitere vier Jahre verlängern. Damit bleibt der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen in der Schweiz weiterhin verboten. Lediglich zu Forschungszwecken gibt es Ausnahmen. Die EVP-Nationalrätinnen gehörten zur grossen Minderheit (98 zu 89), die das Moratorium auf unbefristete Zeit ausdehnen wollte. Das Parlament hätte bei bahnbrechenden Ergebnissen der Gentechnologieforschung jederzeit darauf zurückkommen können.Stand heute wollen die Konsumenten keine Gentech-Produkte auf dem Teller und entsprechend will auch die Landwirtschaft keine Gentechnologie auf den Feldern.
Kein Anbau von Gentech-Pflanzen in Spezialgebieten
Deutlich mit 142 zu 47 Stimmen lehnte die Mehrheit das Koexistenz-Konzept des Bundesrates ab. Dieser wollte ab 2021 den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen in speziell geschaffenen Anbaugebieten unter Schutzmassnahmen zulassen. Auch hier stimmte die EVP überzeugt mit der Mehrheit. Trotz massiver administrativer Massnahmen kann aus unserer Sicht nicht ausgeschlossen werden, dass es zu einer ungewollten Vermischung der verschiedenen Pflanzen kommt. Die Schweiz ist zu kleinräumig für eine Koexistenz. Die Vorlage geht nun an den Ständerat.